Leben kurz, wenn du’s vergleichst
mit jenen Stunden, da du saßest und
die vielen Kräfte deiner vielen Zukunft
schweigend herabbogst zu dem neuen Kindkeim,
der wieder Schicksal war. O wehe Arbeit.
O Arbeit über alle Kraft. Du tatest
sie Tag für Tag, du schlepptest dich zu ihr
und zogst den schönen Einschlag aus dem Webstuhl
und brauchtest alle deine Fäden anders.
Und endlich hattest du noch Mut zum Fest.
Denn da’s getan war, wolltest du belohnt sein,
wie Kinder, wenn sie bittersüßen Tee
getrunken haben, der vielleicht gesund macht.
So lohntest du dich: denn von jedem andern
warst du zu weit, auch jetzt noch; keiner hätte
ausdenken können, welcher Lohn dir wohltut.
Du wußtest es. Du saßest auf im Kindbett,
und vor dir stand ein Spiegel, der dir alles
ganz wiedergab. Nun war das alles
Du
und ganz
davor
, und drinnen war nur Täuschung,
die schöne Täuschung jeder Frau, die gern
Schmuck umnimmt und das Haar kämmt und verändert.
So starbst du, wie die Frauen früher starben,
altmodisch starbst du in dem warmen Hause
den Tod der Wöchnerinnen, welche wieder
sich schließen wollen und es nicht mehr können,
weil jenes Dunkel, das sie mitgebaren,
noch einmal wiederkommt und drängt und eintritt.
*
You drove it on, you pushed it forward, you dragged it
up to the hearth, as one would drag a terrified
animal to the sacrificial altar;
and wanted it, after all that, to be happy.
Finally, you forced it: it was happy,
it ran up and surrendered. And you thought,
because you had grown used to other measures,
that this would be for just a little while.
But now you were in time, and time is long.
And time goes on, and time grows large, and time
is like a relapse after a long illness.
How short your life seems, if you now compare it
with those empty hours you passed in silence, bending
the abundant strengths of your abundant future
out of their course, into the new child-seed
that once again was fate. A painful task:
a task beyond all strength. But you performed it
day after day, you dragged yourself in front of it;
you pulled the lovely weft out of the loom
and wove your threads into a different pattern.
And still had courage enough for celebration.
When it was done, you wished to be rewarded,
like children when they have swallowed down the draught
of bittersweet tea that perhaps will make them well.
So you chose your own reward, being still so far
removed from people, even then, that no one
could have imagined what reward would please you.
But you yourself knew. You sat up in your childbed
and in front of you was a mirror, which gave back
everything. And this everything was you,
and right in front; inside was mere deception,
the sweet deception of every woman who smiles
as she puts her jewelry on and combs her hair.
And so you died as women used to die,
at home, in your own warm bedroom, the old-fashioned
death of women in labor, who try to close
themselves again but can’t, because that ancient
darkness which they have also given birth to
returns for them, thrusts its way in, and enters.
*
Ob man nicht dennoch hätte Klagefrauen
auftreiben müssen? Weiber, welche weinen
für Geld, und die man so bezahlen kann,
daß sie die Nacht durch heulen, wenn es still wird.
Gebräuche her! wir haben nicht genug
Gebräuche. Alles geht und wird verredet.
So mußt du kommen, tot, und hier mit mir
Klagen nachholen. Hörst du, daß ich klage?
Ich möchte meine Stimme wie ein Tuch
hinwerfen über deines Todes Scherben
und zerrn an ihr, bis sie in Fetzen geht,
und alles, was ich sage, müßte so
zerlumpt in dieser Stimme gehn und frieren;
blieb es beim Klagen. Doch jetzt klag ich an:
den Einen nicht, der dich aus dir zurückzog,
(ich find ihn nicht heraus, er ist wie alle)
doch alle klag ich in ihm an: den Mann.
Wenn irgendwo ein Kindgewesensein
tief in mir aufsteigt, das ich noch nicht kenne,
vielleicht das reinste
Kenneth Robeson, Lester Dent, Will Murray