Kindsein meiner Kindheit:
ich wills nicht wissen. Einen Engel will
ich daraus bilden ohne hinzusehn
und will ihn werfen in die erste Reihe
schreiender Engel, welche Gott erinnern.
Denn dieses Leiden dauert schon zu lang,
und keiner kanns; es ist zu schwer für uns,
das wirre Leiden von der falschen Liebe,
die, bauend auf Verjährung wie Gewohnheit,
ein Recht sich nennt und wuchert aus dem Unrecht.
Wo ist ein Mann, der Recht hat auf Besitz?
Wer kann besitzen, was sich selbst nicht hält,
was sich von Zeit zu Zeit nur selig auffangt
und wieder hinwirft wie ein Kind den Ball.
Sowenig wie der Feldherr eine Nike
festhalten kann am Vorderbug des Schiffes,
wenn das geheime Leichtsein ihrer Gottheit
sie plötzlich weghebt in den hellen Meerwind:
so wenig kann einer von uns die Frau
*
Once, ritual lament would have been chanted;
women would have been paid to beat their breasts
and howl for you all night, when all is silent.
Where can we find such customs now? So many
have long since disappeared or been disowned.
That’s what you had to come for: to retrieve
the lament that we omitted. Can you hear me?
I would like to fling my voice out like a cloth
over the fragments of your death, and keep
pulling at it until it is torn to pieces,
and all my words would have to walk around
shivering, in the tatters of that voice;
if lament were enough. But now I must accuse:
not the man who withdrew you from yourself
(I cannot find him; he looks like everyone),
but in this one man, I accuse: all men.
When somewhere, from deep within me, there arises
the vivid sense of having been a child,
the purity and essence of that childhood
where I once lived: then I don’t want to know it.
I want to form an angel from that sense
and hurl him upward, into the front row
of angels who scream out, reminding God.
For this suffering has lasted far too long;
none of us can bear it; it is too heavy—
this tangled suffering of spurious love
which, building on convention like a habit,
calls itself just, and fattens on injustice.
Show me a man with the right to his possession.
Who can possess what cannot hold its own self,
but only, now and then, will blissfully
catch itself, then quickly throw itself
away, like a child playing with a ball.
As little as a captain can hold the carved
Nikē facing outward from his ship’s prow
when the lightness of her godhead suddenly
lifts her up, into the bright sea-wind:
so little can one of us call back the woman
*
anrufen, die uns nicht mehr sieht und die
auf einem schmalen Streifen ihres Daseins
wie durch ein Wunder fortgeht, ohne Unfall:
er hätte denn Beruf und Lust zur Schuld.
Denn
das
ist Schuld, wenn irgendeines Schuld ist:
die Freiheit eines Lieben nicht vermehren
um alle Freiheit, die man in sich aufbringt.
Wir haben, wo wir lieben, ja nur dies:
einander lassen; denn daß wir uns halten,
das fällt uns leicht und ist nicht erst zu lernen.
Bist du noch da? In welcher Ecke bist du?—
Du hast so viel gewußt von alledem
und hast so viel gekonnt, da du so hingingst
für alles offen, wie ein Tag, der anbricht.
Die Frauen leiden: lieben heißt allein sein,
und Künstler ahnen manchmal in der Arbeit,
daß sie verwandeln müssen, wo sie lieben.
Beides begannst du; beides ist in Dem,
was jetzt ein Ruhm entstellt, der es dir fortnimmt.
Ach du warst weit von jedem Ruhm. Du warst
unscheinbar; hattest leise deine Schönheit
hineingenommen, wie man eine Fahne
einzieht am grauen Morgen eines Werktags,
und wolltest nichts, als eine lange Arbeit,—
die nicht getan ist: dennoch nicht getan.
Wenn du noch da bist, wenn in diesem Dunkel
noch eine Stelle ist, an der dein Geist
empfindlich mitschwingt auf den flachen Schallwelln,
die eine Stimme, einsam in der Nacht,
aufregt in eines hohen Zimmers Strömung:
So hör mich: Hilf mir. Sieh, wir gleiten so,
nicht wissend wann, zurück aus unserm Fortschritt
in irgendwas,
Kenneth Robeson, Lester Dent, Will Murray